Nebenwelten von Richard Schwartz

Plötzlich und aus dem Nichts überrascht uns Richard Schwartz, nachdem wir Jahrelang nichts von ihm gehört haben, mit diesem Buch. Es ist überraschend, dass es der Richard Schwartz sein soll, der auch die „Askir“ Reihe geschrieben hat. In einem Interview soll er gesagt haben, dass Richard Schwartz ein Pseudonym ist, dass exklusiv bei Piper erscheint. Nebenwelten ist wird jedoch von der Anatheum GmbH Lützelbach, vertrieben.

Auf den ersten Seiten wird aber direkt mit den anderen Werken von Richard Schwartz geworben, daher scheint es derselbe Autor zu sein.
Auch hier ein gewisses „scheint“, denn der Lektor ist definitiv nicht derselbe.

Ich werde nichts über den Inhalt verraten, um euch die Leselust nicht zu verderben.


Keine Spoiler!

Das Buch ist, typisch Schwartz, aus der Egoperspektive der Protagonistin geschrieben. Diese erlebt eine aufregende und dynamische Wandlung mit der einen oder anderen überraschenden Wendung.
Leider fehlt hier eindeutig ein Lektor. Gerade zum Ende hin verliert das Buch etwas an der erzählerischen Qualität. Geplant war wohl ein noch viel ausufernder Handlungsbogen, der sich aber nur andeutet und irgendwie muss das ganze dann wohl schnell fertig werden und enden. Einige Stränge und Erklärungen verlaufen dabei einfach im Sand. Es fehlt hier einfach eine strenge Hand, die das Buch kritisch überarbeitet. Der eine oder andere Rechtschreibfehler könnte auch noch gefunden werden.

Positiv sind die hervorragenden Passagen, bei denen man das Werk nicht mehr aus der Hand legen kann. Da spürt man die Qualität und Erfahrung des Autors. Zwar bleibt am Ende der Wunsch nach „mehr“ aber irgendwie ist klar, dass das Buch beendet ist und eine Mögliche Fortsetzung wäre möglich, aber dann wird’s echt verworren…

Meiner Meinung nach müsste man das letzte Drittel des Buches noch mal komplett neu schreiben. Die Ideen, die aufgegriffen werden, sind gut und wären interessant, wenn sie ausgearbeitet worden wären… Egal. Es bleibt ein kurzweiliges Buch, das einen Hauch von Richard Schwartz mit sich bringt, aber auch nicht viel mehr.

Leider gibt es das Buch nur als EBook und nicht in gedruckter Form.